Pauls Wohnung liegt in einem der verkehrsreichsten Viertel der Stadt, und der Verkehr zur Rushhour erreicht oft kolossale Ausma?e. Jeden Morgen steht Paul vor der fast herkulischen Aufgabe, sich durch einen endlosen Strom von langsam fahrenden Gel?ndewagen, Limousinen und dem gelegentlich dampfenden Vergaser eines w¨¹tenden B¨¹roangestellten zu bewegen, nur um seinen Arbeitsplatz zu erreichen. Aber in diesem scheinbar ¨¹berw?ltigenden Kampf gegen den Verkehr ist Paul nicht allein. Als er hinter dem Lenkrad Platz nimmt, w¨¹nscht ihm sein Fahrzeug einen guten Morgen und erstellt sofort eine Navigationsroute, die es Paul nicht nur erm?glicht, den erdr¨¹ckenden Verkehr zu umgehen, sondern auch an seinem Lieblingscaf¨¦ vorbeizufahren, um seinen vorbestellten K¨¹rbis-Latte zu trinken. sind kein Hirngespinst der Filmfantasie mehr.
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Die Technologie, die es Fahrzeugen erm?glicht, miteinander, mit dem Fahrer, mit der Stra?e und mit so ziemlich allem zu kommunizieren, was zur¨¹cksprechen kann (oder muss), hei?t Vehicle-to-Everything (V2X). V2X erm?glicht es Fahrzeugen, miteinander und mit ihrer Umgebung ¨¹ber einen st?ndigen Datenstrom zu kommunizieren. Dieser Datenaustausch kann sich auf alles M?gliche beziehen, von Informationen ¨¹ber das Verkehrsgeschehen, ¨¹ber bevorstehende Unf?lle bis hin zur Vorhersage eines Kollisionskurses. Das Beeindruckendste an dieser "Sprache der Autos" ist jedoch, was diese wahre Goldgrube an Daten bewirken kann. Sicherere Stra?en, schnellere Routen und geringere Umweltbelastungen durch den Stra?enverkehr sind nur einige der Aspekte, die diese Technologie beeinflussen wird, und das nur aus der Sicht des Endnutzers.
Versetzen wir uns kurz in die Situation von Paul. Mit einem Milchkaffee in der einen und dem Lenkrad in der anderen Hand setzt Paul seinen Weg zur Arbeit fort, in der Gewissheit, dass er sicher ist. Aber Moment mal, woher nimmt Paul diese Zuversicht, multitaskingf?hig zu sein? Im Hinterkopf hat er V2X, das f¨¹r seine Sicherheit durch Fahrzeug-zu-Netz-Kommunikation und Warnungen wie Kreuzungs- und Vorw?rtskollisionswarnung, Kurvengeschwindigkeitswarnung und Kontrollverlustwarnung sorgt. Bei Bedarf unterst¨¹tzen ihn auch Funktionen wie der kooperative Tempomat und der Falschfahreralarm.
W?hrend das Auto f?hrt, kann der umfangreiche Datenpool, der durch die Aggregation gesammelt wird, genutzt werden, um Verkehrsmuster und Fahrerprofile zu erkennen. Kurz gesagt, Paul ist so gut wie abgesichert, selbst im ungl¨¹cklichen Fall einer Panne, bei der Warnungen ausgel?st werden, damit sich die digitalen und mechanischen Komponenten des Fahrzeugs selbst regulieren k?nnen.
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Paul hat zwar seinen Kaffee genossen und seinen Arbeitsplatz rechtzeitig erreicht, aber er konnte sich nicht den Luxus leisten, den Blick v?llig von der Stra?e zu nehmen. Es gab Sicherheitsbedrohungen, auf die er achten musste, denn die elektronischen Subsysteme im Fahrzeug sind bekanntlich gute .
Die V2X-Akteure haben alle H?nde voll zu tun, um den Weg f¨¹r wirklich autonome Fahrzeuge zu ebnen. Zum einen m¨¹ssen die Datenkontrollstandards eingehalten werden, um Cyberkriminalit?t abzuwehren, und zum anderen muss mit der Gefahr der technologischen Redundanz gerechnet werden. W?hrend wie DSRC (Dedicated Short-Range Communication) und C-ITS (Cooperative Intelligent Transport System) danach streben, den V2X-Vorteil zu erreichen, steht die Branche vor dem potenziellen Problem der Redundanz jahrelanger Forschungsarbeit, sollte eine dieser Technologien die andere ersetzen.
Wie bei jeder bahnbrechenden Technologie werden jedoch auch die Herausforderungen, denen sich V2X gegen¨¹bersieht, ¨¹berwunden werden. Vielleicht liegt die Antwort eher in der harmonischen Koexistenz von Konnektivit?tsl?sungen als in der Redundanz einiger davon. Und der Einsatz von L?sungen wie Over-the-Air-System-Updates, Cloud-basierten L?sungen und Layer-basierten L?sungen k?nnte die Einhaltung von Sicherheits- und Datenvorschriften gew?hrleisten.
Letztendlich kann die zugrunde liegende Kommunikationstechnologie entweder WLAN oder Mobilfunk sein. W?hrend WLAN-basierte V2X-L?sungen ein h?heres Ma? an Standardisierung erm?glichen, unterst¨¹tzt zellulares V2X (C-V2X) einen gr??eren Kommunikationsbereich und eine einfache . Mit seinen Vorteilen, die von der Mobilit?tsunterst¨¹tzung bis zur Skalierbarkeit und Zuverl?ssigkeit reichen, ist C-V2X der ideale Kandidat im , der die aktuellen Anforderungen an die Fahrzeug-zu-Fahrzeug- (V2V) und Fahrzeug-zu-Netz-Kommunikation (V2N) erf¨¹llen kann.
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Von allen Akteuren im V2X-?kosystem werden die Automobilhersteller und Netzbetreiber wahrscheinlich am meisten von dieser Technologie betroffen sein. Sie k?nnen ¨¹berwiegend datengesteuerte Gesch?ftsmodelle entwickeln, die Produktinnovationen, Prozessinnovationen und Innovationen bei den Monetarisierungsmodellen umfassen. Flexible und leistungsstarke Kooperationen zwischen Netzwerkanbietern und Autoteileherstellern werden beispielsweise eine breite Palette von Angeboten und Aftermarket-Diensten er?ffnen, wie z. B. eine pr?zise nutzungsbasierte Versicherung (UBI). Partnerschaften zur Bereitstellung von Infotainment-Anwendungen k?nnten sich ebenfalls als n¨¹tzlich erweisen.
Die gesch?ftlichen Auswirkungen von V2X werden jedoch nicht nur auf die Automobilindustrie beschr?nkt bleiben. Es ist sehr wahrscheinlich, dass V2X auch die Beacon-Technologie einbeziehen wird und damit die Dimension des Einzelhandels in seine Reichweite und Anwendbarkeit bringt. Ein Beispiel: Auf seinem Weg ins B¨¹ro und zur¨¹ck kommt Paul nicht nur an einem Caf¨¦ vorbei, sondern auch an einer Reihe anderer Gesch?fte und Dienstleister. Wenn er unterwegs eine Tankstelle entdeckt, kann V2X die Entfernung zur n?chsten Tankstelle auslesen und auf der Grundlage des F¨¹llstands im Tank und der Zeit bis zur n?chsten Tankstelle empfehlen, wann er tanken sollte. V2X wird nicht nur das Reisen sicherer und reibungsloser machen, sondern auch die Erledigung von Besorgungen f¨¹r die Menschen vereinfachen.
Es ist eine Zukunft nicht nur f¨¹r OEMs und Netzbetreiber, sondern auch f¨¹r den Rest der Welt. Eine, in der autonome Fahrsysteme (ADS) regieren und Paul mit einem Milchkaffee in der einen und seinem Tablet in der anderen Hand durch die Stra?en fahren kann.